01.07.2020-15.07.2020
Bei 4 BFT aus SW mit Böe 5 trauen wir uns am 01.07.2020 weiter in Richtung L’Aber Wrac’h. Wir haben keine Erfahrung mit der Atlantikwelle. Zwar war die Welle auf der Nachtfahrt mit 1,8m und 12s angenehm, was aber 2m mit 9s bewirken, wissen wir heute Abend. Es liegen 35 Seemeilen vor uns. Die Ausfahrt aus Roscoff klappt gut und die Welle ist gut zu ertragen. Als wir um die Ille de Batz herumfahren, merken wir deutlich die Untiefen und kreuzenden Strömungen und werden gut durchgeschaukelt. Diesen Effekt können wir quasi an jedem Kap feststellen, die Wellen sind hier deutlich höher und steiler. Leider gab es auf unserer Seekarte nur Strömungspfeile ohne Zeittabellen, wann die Strömung kippt, und so müssen wir zu Beginn ordentlich gegen an. Nach 7,5 Std. haben wir die Strecke geschafft und machen im Hafen fest.

Evilja hat uns auf der Fahrt begleitet und macht vor dem Hafen an der Boje fest. Die beiden wollen den nächsten Morgen um 5:00 Uhr weiter, wir planen gegen 5:30 Uhr die Weiterfahrt nach Brest. Nachdem uns der Wecker früh rausgeklingelt hat, sind Michael und Anne schon unterwegs, wir werden uns spätestens auf den Kanaren wiedersehen. Wiedermal ist der Wind deutlich mehr als vorhergesagt, so dass Tom kneift und wir im Hafen bleiben. Wie sich später rausstellt, eine doofe Entscheidung. Am Vormittag legen wir noch schnell an den Gaststeg um und bezahlen unser Liegegeld. Anschließend machen wir Frühshoppen und später ein Mittagsschläfchen. Als es gegen 14:30 Uhr an unser Boot klopft, ahnen wir nichts Böses, der Zoll. Die Frage nach zu deklarierenden Gegenständen, wie z.B. Bargeld über 10.000 EUR, Drogen und Waffen verneinen wir. Was wir nicht wussten, dass Frankreich die Freimenge Alkohol auf die Mindestmenge der EU heruntergeschraubt hat und so wird unser segel.GIN zum Problem, wir haben exakt 9,5 Liter Gin zu viel an Bord. Zunächst stehen 500 EUR Zoll im Raum, mit Hinweis auf internationales Seerecht und 1 Std. Telefonat des Zöllners mit seinem Chef wird unsere Gin Kiste versiegelt. Dazu müssen 2 von den 6 noch mal los, um dafür Material zu holen. Aus den 500 EUR Zoll werden 100 EUR Strafe, weil wir den Gin hätten anmelden müssen. Nach 2,5 Std. und 100 EUR ist der Spuk vorbei, unser Schiff verwüstet und wir um eine Erfahrung reicher, nämlich dass die französische Effektivität sehr niedrig sein muss, wenn wegen 100 EUR 15 Mannstunden verbraucht werden. Vive La France und Europa.

Am Montag soll das Wetter mit dem Mond wechseln und es steht uns eine schöne Woche mit östlichen Winden bevor. Stefan und Julian kommen uns besuchen und werden einige Tage mitsegeln. Wir freuen uns.

Am Montag, den 06.07.2020, ist das Wetter besser, jedoch steht von den Tagen zuvor noch eine unangenehme Welle auf See und so schieben wir unsere Abfahrt noch einen Tag auf. Am 07.07. 2020 starten wir morgens aus L’Aber Wrach, Julian und Stefan aus Aachen, beide Teams mit dem Ziel Brest.

Auf der Fahrt schreibt ein französischer Kampfjet Liebesbeweise in den Himmel. Bestimmt für uns. Wir erreichen unser Ziel um 14:30 Uhr. Am Abend haben auch Julian und Stefan die Anreise geschafft.

Am nächsten Morgen soll es früh losgehen, da der Wind aber ausbleibt und wir ohnehin zum Warmwerden für Julian und Stefan nur 13 sm nach Caramet sur Mer geplant haben, machen wir noch einen Spaziergang durch Brest und nutzen die Gelegenheit, um nochmal ordentlich zu bunkern. Diesmal nicht mit unserem Hacken-Porsche sondern motorisiert mit Stefan´s Auto. Bei unserer Rückkehr zum Hafen lernen wir eine äußerst effektive Methode kennen, um das Unterwasserschiff sauber zu bekommen ohne zu Kranen.


Die Fahrt nach Caramet sur Mer wird aufgrund wenig Wind - und der auch noch von vorne - überwiegend motort. Vor Camaret frischt es ein wenig auf, wir setzen die Segel und üben noch einige Segelmanöver. Der Hafen ist gut belegt, uns bleibt daher nur ein Platz an der Außenmole. Der Schwall der Fischerboote, die den Hafen verlassen, besorgt uns eine unruhige Nacht. Unseren eigentlichen Plan, nach Audierne weiterzufahren, verschieben wir, da es trüb, nass und nebelig ist. Zum Nachmittag wird es dann deutlich schöner. Während Hajo kocht, macht Julian die Routenplanung. Zwischenzeitlich konnten wir in den Innenhafen umlegen und liegen nun deutlich ruhiger.



Mit einem Tag Verspätung geht es dann am 10.07.2020 weiter nach Audierne, bei Sonne und 3-4 Bft nord-westlichen Winden: Das ideale Segelwetter. Lediglich die seitliche Welle mit 2-3 m und 10s macht unseren „Neuen“ ein bisschen zu schaffen, sie halten sich aber tapfer. Trotzdem werden wir in Audierne ein paar Reisetabletten kaufen, vielleicht hilft es ja. Nach 32 sm erreichen wir Audierne und können mit unserem geringen Tiefgang auch bei Niedrigwasser in den Stadthafen einfahren.

Am nächsten Morgen ist Markt und frische Kartoffeln fürs Abendessen sind schon mal gesichert. Auf geht es nach Loc Tudy. Julian dampft in die Spring ein, dreht das Schiff vom Steg und zieht es souverän zurück. Wir verlassen Audierne.

Die Reisetabletten helfen bereits in geringer Dosis. Die Fahrt nach Loc Tudy ist komplett entspannt.

In Loc Tudy angekommen, weist uns der Hafenmeister in eine recht enge Fahrgasse ein, etwas zu schnell verhindert nur noch das beherzte Aufstoppen auf Hajo‘s deutliche Ansage hin, dass wir ins Nachbarboot gerammt wären. Aber es ist zum Glück alles gut gegangen. Erstmal einen Anlegeschluck genießen.

Am nächsten Morgen, den 12.07. 2020 geht es direkt weiter. Ille de Groix ist unser Ziel - zunächst. Leider ist der Wind kaum vorhanden, deshalb entscheiden wir uns fürs Yanmar Segel und machen gut Fahrt. Gegen 15:30 Uhr erreichen wir die Ille de Groix und werden vom Hafenmeister ins Päckchen geschickt. Kaum an Steuerbord fest, kommen die Booteigner mit ihrem Schlauchboot und wollen abfahren. Zeitgleich bekommen wir noch ein weiteres Boot ins Päckchen an Backbord und die Info, dass Ablegen jetzt nicht geht, da die Fähre ablegt. Das ist dem Boot an Steuerbord egal, die schmeißen schon mal Ihre Leinen los. Die Fähre kommt und durch den Schub dreht sich das ganze Päckchen, unser Backbordlieger rammt mit seinem Anker das Schiff vor uns und hinterlässt einen dicken Kratzer. Die Fähre ist noch nicht aus dem Hafen, sind wir schon an Steuerbord losgeschmissen, der Hafenmeister versucht uns vergeblich zur Boje zu ziehen, ein heilloses Chaos. Hajo und Stefan rufen Tom nur noch Anweisungen zu, wo es grade eng wird mit den Nachbarbooten, Wir machen alle Leinen los und verlassen den Hafen – Gott sei Dank – ohne Karambolage. Ulf hat es auf der Webcam des Hafens verfolgt.


Wir entscheiden uns, direkt nach Lorient zu fahren, hier soll ja auch endlich unser neuer Gasherd repariert werden. So zumindest die Hoffnung. Nach gut 38 sm erreichen wir um 17:30 Uhr Lorient. Nach der ganzen Aufregung legen wir einen HAFENTAG ein. Da die Verbindung zwischen Brest und Lorient gut ist, holt Stefan das Auto nach. Aufgrund eines Bombenfehlalarms wird aus den geplanten 4 Stunden Autotransfer der ganze Tag. Zum Abendessen stößt Stefan dann endlich wieder zu uns.


Für die Weiterfahrt am 14.7.2020 bleibt es beim Versuch. Als wir die offene See erreicht haben, ist uns die Sicht zu schlecht, wir drehen um. Ein Glück, denn sonst hätten wir erst eine Woche später festgestellt, dass Stefans Auto einen Plattfuß hat. 1000 km mit Notrad wären kein Spaß geworden.

Am nächsten Morgen ist der Reifen ersetzt und wir machen uns um 9:30 Uhr auf in Richtung Belle Ille. Heute ist der Wind stärker als angenommen und wir sind mit 6-7 kn unterwegs. Auch die Welle ist stärker, aber die Tabletten wirken. Um 14:30 Uhr erreichen wir Belle Ille und es erwartet uns ein bekannter Anblick: Fähre, Bojen und viele Schiffe.

Wir legen uns vor den Hafen an eine Boje, der Schwell ist aber für die Nacht zu viel, wir planen um und machen uns auf nach Quiberon.

Touristisch aber wirklich hübsch.

16.07.2020-30.07.2020
Nachdem wir Uschi telefonisch zum Geburtstag gratuliert haben, können wir am 16.7.2020 den 10 sm weiten Weg nach Le Crouesty antreten. Bei wenig achterlichem Wind arbeiten wir uns mit dem Genacker mit 3 kn vorwärts. Zunächst noch Kreuzfahrtpassagier muss Hajo in der Hafeneinfahrt von Le Crouesty einen Segler mit Motorschaden anbinden, den wir 20 min. später an den Hafenmeister abgeben. Wir gehen ins Päckchen am Besuchersteg, der Hafen wird voller und voller.



Die letzte Etappe für Julian und Stefan beginnt am 17.07.2020 früh um 7:00 Uhr, das Ziel Porchinette. 33 sm liegen vor uns. Wegen des Wochenendes wollen wir zeitig im Hafen sein. Bei 5 Knoten Wind geht’s leider nur unter Motor. Wat mut dat mut.

Während Stefan das Auto aus Lorient holt, relaxt Julian in der Hängematte und genießt die Aussicht vom Mast. Und dann ist die Zeit mit den beiden an Bord auch schon wieder vorbei.


Reisebericht Stefan
Vielen Dank an Tom und Hajo, dass wir euch einige Etappen auf eurer Weltreise entlang der französischen Atlantikküste von Brest bis Pornichet (Nähe St. Nazaire) in der Zeit vom 08.07. bis 18.07.2020 begleiten durften.

Wir wurden von den beiden sehr gastfreundlich und zuvorkommend empfangen und durften im Vorschiff einziehen. Als unerfahrene Segler hatten wir allerdings viel zu viel Gepäck dabei – man weiß ja beim Packen nie was einen so erwartet. – Das machte das Leben an Bord nicht einfacher mit 4 Personen auf engem Raum, da vor jeder Seefahrt das Schiff seefest präpariert werden musste.

Schon am ersten Abend wurden wir intensiv in die Routenplanung mit eingebunden. Zu beachten waren Hoch- und Niedrigwasser, Strömungen, Windrichtung, Wellen, Wetter, Besonderheiten am Zielhafen und vieles mehr. Anhand aller Fakten wurde dann die Ablegezeit ermittelt, damit wir uns den optimalen Wind und die beste Strömungsrichtung zu nutzen machen konnten. Ganz nebenbei wurden wir so in die Grundlagen der Seenavigation in Tidegewässern eingewiesen. Das Resultat aller Überlegungen fand sich dann in einer Art Roadmap wieder, wann wir zu welcher Zeit an welchem Ort sein wollten, welche Strömungen dort herrschten, welcher Kurs über Grund gefahren werden musste und welche Seekarte für Zwischeninfos verwendet werden konnte. In den Folgetagen wurde die Routenplanung zum festen Bestandteil unserer Aufgaben. Weil Julian die Routen am Vorabend mit geplant hatte, kannte er die Strecke und durfte so im Laufe der Zeit immer öfter auf See das Steuer übernehmen, was ihm sichtlich Spaß machte. Auch ich habe ein paar Meilen gesteuert.

Meine Aufgabe bestand außerdem als 2. Bootsmann darin, das Schiff vor und nach den Manövern wieder entsprechend zu präparieren, abzufendern, zu knoten sowie Leinen aus- und wieder zusammenzulegen. Bei schlechtem Wetter übten wir Seemannsknoten und das An-und Ablegen im Hafen. - Standardmanöver: „Eindampfen in die Spring.“

Durch die täglich wiederkehrende Routine wurden wir von den beiden sehr gut in die Tricks und Kniffe des Segelns und den Umgang mit ihrer „Dicken“ eingewiesen. Auch wenn wir manchmal nicht immer genau wussten an welchen Leinen wir ziehen mussten, hatten wir sehr viel Spaß und wurden vom Wetter mit Sonnenbrand belohnt.

Als Außenstehender spürt man schnell, dass Tom und Hajo ein eingespieltes Team sind. In Stresssituationen funktionieren die beiden alleine am besten und haben über die Zeit ihren eigenen charmanten Ton gefunden, ihr Adrenalin abzubauen und die Situation in der anschließenden Manöverkritik beim Anleger zu analysieren. Vermutlich dank dem rituellen Neptunsgruß haben sie es mit ihrer „Dicken“ bislang auch geschafft, alle kritischen Sekunden unbeschadet zu überstehen.

Die außergewöhnlichen Hafenerlebnisse aus unserer Zeit mit einer unruhigen Nacht am Außensteg in Caramat sur Mer, einer engen Hafenbox in Loctudy, einer Bootskarambolage durch eine ablegende Fähre auf der Ile de Groix, einem beherzten erneuten Segelhissen nach dem Festmachen an einer Boje vor der Belle Ile und dem abschleppen eines Bootes mit Motorschaden im Fahrwasser vor Le Crouesty finden sich im Reisebericht der beiden, daher möchte ich diese hier nicht wiederholen.

Es ist wirklich erstaunlich, wenn man sich vor Augen führt mit wie wenig Platz man im Leben auskommen kann und wie gut die Segel.BAR trotzdem (nicht nur mit Alkohol) ausgestattet ist. Die beiden haben neben Vorräten, Klamotten, Werkzeugen, Ersatzteilen und -segeln auch ein vollwertiges Büro mit Drucker und Laminiergerät an Bord. Hochachtung!

Wir wünschen euch allezeit einer Handbreit Wasser unterm Kiel, guten Wind und eine ruhige „Hasenpfote“. Lebt euren Traum. Wir freuen uns auf weitere Geschichten und ein gesundes Wiedersehen.

Schwager Stefan


Wir bleiben noch einen weiteren Tag in Pornichette und machen einen Strandspaziergang, das Schiff wieder klar und nutzen den Waschsalon, um gleich auch unsere Wäsche wieder fertig zu haben. Über den Tag wird der Hafen voll und wir haben noch 2 weitere Boote im Päckchen liegen, um 07:30 Uhr soll es am nächsten Morgen weiter gehen. Leider erwischen wir unseren Nachbarlieger dabei, wie er ein anderes Boot vom Strom trennt, damit er selber einen freien Stecker hat und sprechen ihn darauf an. Ab dem Moment ist er nicht mehr gut auf uns zu sprechen. Blöd, dass er nicht wusste, dass ich Französisch gut verstehe. Egal. Am nächsten Morgen geht es planmäßig los, unser Nachbar will mit dem Heck am Steg festbleiben, wir drehen ihn mit eindampfen in die Spring seitlich so weit raus, dass wir Platz zum Ablegen haben. Als er sieht, dass seine Idee vielleicht nicht so gut war, sind wir bereits frei. Freundlich verabschieden wir uns mit Gesten, die international verständlich sind. Das war tatsächlich der erste unfreundliche Franzose.

Für uns geht es nun 34 sm weiter zur Ile d’Yeu, wir wollen doch noch eine französische Insel betreten. Wir bekommen per Funk einen Platz im Hafen zugewiesen und gehen längsseits an eine 45 Fuß Yacht. Für uns perfekt, leider ohne Landstrom – aber es gibt schlimmeres. Die Insel hat eine schöne Promenade und in der zweiten Reihe ein pittoreske Einkaufsstraße. Wir genießen unseren Tag und planen die Weiterfahrt nach Sables d’Olonne.


Um 9:00 Uhr läuft der Motor und es geht zurück aufs Festland. 31 sm liegen vor uns. 1 Std. vor Sables d’Olonne holen wir die Segel ein und beginnen die Hafenanfahrt. Wir werden zum zweiten Mal diese Woche zum Abschleppdienst und nehmen ein kleines Angelboot in Schlepp. Am Anmeldesteg machen wir fest und das Einparken unseres Schleppguts übernimmt der Hafenservice. Mit der Anmeldung bekommen wir unseren Platz zugewiesen, inklusive eines Ausdrucks des Hafenplans mit kleinen Pfeilen, wo wir langfahren müssen. Tolle Sache. Nebenbei zu erwähnen, das hier Ulfs Boot auf die Welt gekommen ist, eine Feeling. Da wir erst am Freitag, den 24.07.2020 Termin in La Rochelle haben, entscheiden wir uns, einen Tag zu bleiben und die Stadt genauer zu erkunden.



Hierbei nutzen wir auch das Wassertaxi und kaufen uns einen neuen Außenborder, da unser alter wieder mal nicht anspringen wollte – wir haben die Nase voll.

Am 23.07.2020 geht es dann nach La Rochelle, was für eine Woche unser neues zu Hause werden soll. Nach 37 sm und 8 Std. sind wir in La Rochelle und wollen dem Dometic-Techniker unseren Liegeplatz mitteilen – blöd nur, dass die Telefonnummer, die wir von Dometic bekommen haben überhaupt nicht vergeben ist. Wir hatten unseren Plastimo Neptun nach 30 Jahren in den Ruhestand geschickt, um auf der Reise keinen Ärger zu bekommen. Mit diesem Plan hätten wir uns besser nicht für Dometic entscheiden sollen. Der Herd wurde defekt angeliefert, eine Reparatur in Norddeich wurde vereitelt, da erst 2 Tage nach unserer Weiterfahrt die Telefonnummer eines Technikers an uns übermittelt wurde, in Vlissingen ist der Techniker einfach nicht zum Termin erschienen und war telefonisch auch nicht mehr erreichbar, die Servicefirma in Frankreich hat eine Woche lang nicht auf eine E-Mail reagiert, der seitens Dometic benannte Servicepartner in Lorient macht gar keinen Außendienst, was wir nach 2 Tagen Wartezeit erfahren haben und nun das. Am nächsten Morgen bekommen wir die richtige Telefonnummer, erreichen den Techniker und vereinbaren uns auf „Apres-Midi“ also nachmittags. Dann erfahren wir, dass der Herd noch gar nicht in La Rochelle eingegangen ist. Wir verbringen weitere Stunden in der Dometic-Warteschleife. Dometic hat sich so organisiert, dass es eine Zentralnummer des technischen Kundendienst in Emsdetten gibt. Diese wird jedoch in ein Callcenter nach Aachen umgeleitet. Dort sitzt ein Team ohne Entscheidungsgewalt und nimmt nur Kontaktdaten auf, verschickt E-Mails an die Herrschaft in Emsdetten und damit war es das auch. Mit viel Glück gelingt dann und wann das Weiterleiten per Telefon direkt an die Kollegen, ist aber eher die Ausnahme. Ein bis zwei Tage später bekommt man dann eine E-Mail aus Emsdetten, die in der Regel wenig hilfreich ist, allerdings gibt es dann eingebundene Abteilungen, wie die Gewährleistung, Versand, Customer Service usw...
Kurz zusammengefasst, es ist ein bisschen wie bei Asterix mit dem Passierschein A38. Solltet Ihr irgendwann vor der Entscheidung stehen, ein Produkt für euer Boot, Wohnmobil oder die Gartenlaube zu benötigen und ihr habt die Wahl zwischen A: Dometic oder B: Nicht Dometic – nehmt einfach B.
Aber 5 Tage später, also nur 10 Wochen insgesamt, ist der neue Herd da und Hajo kann endlich auch den Grill in Betrieb nehmen. Beim Auspacken finden wir dann noch eine lose Schraube mit Mutter, Qualitätskontrolle wird bei Dometic nicht besonders groß geschrieben. Auch unser Verkäufer, Marinesport Koesling hat sich nicht mit Ruhm bekleckert und uns das Telefonieren mit Dometic überlassen.

Aber so hatten wir Zeit La Rochelle intensiv zu erkunden, der Hafen ist mit 4500 Booten der größte, den wir bisher erlebt haben. 1 Std. dauert es, ihn zu Fuß zu umqueren. Spätestens in der Fußgängerzone wurde uns klar, warum hier auch draußen Maskenpflicht gilt.




Nach einer Woche des Wartens geht es dann am Donnerstag, den 30.07.2020 in das 54 sm entfernte Royan, das wir nach 10 Std. um 16:15 Uhr erreichen. Wir entscheiden uns, von hier aus nach Bordeaux zu fahren, also werden wir insgesamt 3 Nächte bleiben. Royan ist ein Badeort, der uns mit den Restaurants entlang des Hafens ein wenig an Scheveningen erinnert.


In der Markthalle können wir nicht wiederstehen und decken uns mit allerlei Leckereien ein, auch schon ein bisschen Vorfreude auf Spanien.

So beginnt unser August mit einem Ausflug nach Bordeaux.