01.02.2022-28.02.2021
Ein zweites Mal nehmen wir einen Leihwagen und erkunden Martinique. Wir beginnen mit der Hauptstadt der Insel, Fort-de-France. Mit knapp 80.000 Einwohnern ist Fort-de –France einer der größten Städte der kleinen Antillen. Die Altstadt besticht durch ihre engen Straßen in mit bunten Häusern in denen eine reges Treiben herrscht.
Der „Grande Marche“ ist eine große Markthalle im Herzen der Hauptstadt. Neben allerlei touristischem Plunder gibt es Obst und Gemüse sowie allerlei Gewürze zu kaufen. Viele der Verkäuferinnen tragen farbenfrohe weite Kleider und animieren jeden vorbeigehenden zum Kaufen.
Entlang der Saint-Louis Kathedrale aus 1895 geht es weiter zur Bibliothek Schoelcher. Die Bibliothek ist ein Stahlskelettbau, der in 1886 in Paris errichtet wurde. Später wurde er in Einzelteile zerlegt nach Martinique verschifft und dort 1893 eröffnet. Leider war die Bibliothek geschlossen, so dass wir nicht ins Innere schauen konnten.
Zurück am Strand bekommen wir einen schönenBlick auf das Fort de-Saint Louis und über die Kaianlage der Stadt. Zurück geht es entlang des historischen Rathauses.
Wir fahren weiter nach Saint-Pierre. Bis 1692 Hauptstadt von Martinique und lange darüber hinaus Haupthandelsplatz der Insel. Ein Vulkanausbruch zerstört die Stadt 1902 völlig und nimmt fast allen 28.000 Einwohner das leben. Lediglich 3 Gefangene überleben die Katastrophe, da die dicken Gefängnismauern mit nur minimalen Fensteröffnungen vor Hitze und rauch schützten. Heute ist die Stadt mit knapp 5000 Einwohnern ein beliebter Touristenort.
Durch den Urwald geht es zurück zum Schiff. Unterwegs entdecken wir noch den Zugang zu einem Wasserfall.
Mit Andrea und Andreas von der Lady Jean machen wir eine Dinghi-Tour in einen Mangrovenwald, der direkt bei uns am Hafen liegt. Den Sundowner gibt es auf der segel.BAR.
Wir erkunden die Strände der Insel und sehen beim Schnorcheln sogar Schildkröten.
Morgendlich haben wir immer Besuch von 2 Vögeln bekommen. Geschickt haben sie sich an unserem Obstnetz bedient, und auch Brotstückchen gerne angenommen. Das Brot wurde vom Deck aufgepickt. Auf der Reeling sitzend, das Brot mit einem Fuß festgehalten wurde dann gespeist. Ganz schön geschickt.
Unser UPS Paket ist nicht angekommen, UPS verschiebt die Klärung durch verschiedene Abteilungen bis nach Martinique, bis heute ohne Erfolg. UPS wird auf Martinique durch GPX vertreten, schaut man auf deren Bewertungen, dann wird es einem Übel. Das nächste mal wieder DHL. Mal schauen ob wir das Geld zurückbekommen.
Die Wellendichtung ist jetzt mit einer Wellenklemmanode nach gestaucht, technisch genauso gut und die gab es auf Martinique zu Kaufen.
Am Montag, den 14.2. klarieren wir aus und machen uns auf den Weg nach Guadeloupe. Da wir in „Frankreich“ bleiben, benötigen wir keine neuen Covid-Tests sondern können so anlanden.
Um 8:30h schmeißen wir die Leinen los es liegen knapp 125 sm vor uns. Wir wählen die Leeseitige Route, d.h. wir fahren mit nord-westlichem Kurs westlich an Martinique und Domenica vorbei um dann Kurs auf Guadeloupe zu nehmen. Der Wind und die Welle hinter Martinique sind angenehm und noch freuen wir uns über das Wetterfenster. Als wir den Windschatten von Martinique verlassen frischt der Wind deutlich auf und auch die Wellenhöhe steigt deutlich an. Wir reffen um in den Böen keine Überraschungen zu erleben, einige Wellen steigen zwischen Bimini und Sprayhood ins Cockpit und wir werden ein paar Mal klatschnass. Wir erreichen Domenica und Wind und Welle sind schlagartig Weg. Wir motoren eine Zeit lang und haben zwischendurch nur noch 3 Knoten über Grund. Mit dem Tagesanbruch nehmen wir Kurs auf Guadeloupe, die Wellen werden etwas geringer und der Wind ist, nachdem wir den Windschatten von Domenica verlassen haben auf 5 Bft abgeflaut.
Um 13:00h sind wir im Hafen von Bas-Du-Fort fest. Die Fahrt hat deutlich länger gebraucht als wir gedacht haben.
Nach einem Tag Pause können wir unseren Leihwagen abholen und die Insel erkunden. Den Leihwagen haben wir am Flughafen bestellt und obschon es laut Hafenmeisterin keine Busverbindung zum Flughafen gibt und wir ein Taxi nehmen sollen, fahren wir nach Google Maps für 1,20 EUR mit einem Bus, der keine 5 min. vom Hafen entfernt hält, ohne Umsteigen zum Flughafen. Vielleicht ist der Bruder Taxifahrer.
Guadeloupe besteht aus verschiedenen Inseln. Die beiden Hauptinseln La Basse Terre und La Grande Terre sind nur durch einen schmalen Kanal getrennt und über 2 Brücken miteinander verbunden. Die kleineren Inseln Las Saintes, Maria Galantes und La Desirade werden wir nicht besuchen. Guadeloupe hat insgesamt knapp 400.000 Einwohner, wovon knapp 16.000 in der Hauptstadt Point-a-Pitre leben. Point-a-Pitre liegt auf La Grande Terre.
Hier starten wir auch mit unserem Touri-Programm. Nach kurzem suchen finden wir in der Rue Schoelcher einen Parkplatz. Rund um die Straße befinden sich unzählige kleine Läden, die ihre Waren feilbieten. Von der historischen Markthalle gehen wir weiter in Richtung Hafen, ein Einkaufzentrum und auch die Fischhalle sind geschlossen. Die Gebäude sind teilweise toll bemalt, teilweise aber auch recht baufällig.
Am Kai bieten einige Händler ihren Fisch an und wir von dem kleinen Fischerhafen blicken wir auf das historische Museum. Der Platz de La Victoria ist heute ein leerer Platz an dem zu Zeiten der französischen Revolution die Guillotine aufgestellt war. Vorbei an der Kirche St.Pierre&St.Paul geht es zurück zum Auto.
Der Haupttourismus auf Guadeloupe findet im Süden von La Grande Terre statt, eine der schönsten Strände soll der von St. Anne und St. Francois sein. Hier kommt richtiges Karibik Feeling auf, wenn auch viele Menschen unterwegs sind. Ein Gekko ist von den Menschenmengen unbeeindruckt.
Es zieht uns nach Morne á l’Eau. Das Dorf ist berühmt für seinen Friedhof. Die Besonderheit an diesem Friedhof ist die Hanglage direkt an der Hauptstrasse. Die vielen kleinen und größeren Mausoleen wirken so als kleine Stadt.
Von hier aus umrunden wir La Grande Terre. An der Westküste Richtung Norden und an der Ostküste wieder zurück.
Mehrmals fahren wir auf die Insel La Basse-Terre, deren größte Stadt ebenfalls Basse-Terre heißt. Irgendwie logisch. Heute leben etwas über 10.000 Menschen in Basse-Terre.
Das Fort Delgres ist leider geschlossen, so bekommen wir nur eine Außenaufnahme. Weiter geht es in die Stadt. An der Küstenstrasse stehen viele Foodtrucks aufgebaut, eine beliebt Art auf Guadeloupe seine Mahlzeiten zu sich zunehmen. Durch den Markt gelangen wir auf die Haupt Einkaufsstrasse und entlang des Justizpalasts wieder zum Auto zurück.
Auf La Grande Terre liegt auch der Nationalpark Guadeloupes. Verschiedene Wanderwege führe zum Vulkan La Soufrierre, verschiedenen Wasserfällen und entlang von Flüssen. Den versuch den Vulkan zu ersteigen brechen wir ab, nachdem wir erfahren, dass nach 45 min. des bergauf Wanderns noch weitere 3 Stunden vor uns liegen. Wir entscheiden uns für den Cascade du Ecreuvisses und den Saut de la Lezarde. Der Weg zum ersten Wasserfall wird als sehr einfach eingestuft und tatsächlich führt ein gepflasterter Weg vom Parkplatz zum Wasserfall.
Ganz in der Nähe sollsich auch der Saut de la Lezarde befinden. Der Zugang ist nur durch eine Mülltonne makiert. Der „Weg“ wird als mittelschwer beschrieben, tatsächlich geht es teilweise steil nach unten und es ist mehr ein Klettern als ein Wandern.
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Für den nächsten Tag gibt es ein leichteres Programm, ein Besuch im Zoo. Der Zoo liegt ebenfalls im Nationalpark und anders als bei anderes Zoos wird der Besucher hier auf einem Weg durch die Gehege geführt. Man bekommt das Gefühl, mitten im Wohnzimmer der Tiere zu stehen. Tom fasst all seinen Mut zusammen und besteigt auch die Hängebrücken, von denen man die gehege von oben sehen kann.

Auch den Norden von La Basse terre haben wir erkundet, hier hat uns besonders der kelien Strand Petite Anse gefallen.
Eine letzte Wanderung durch den Dschungel haben wir uns für Mittwoch, den 23.2. vorgenommen. Der Rundwanderweg Rivière Quiock hat es Tom angetan. Er wird vom Schweregrad als Mittel eingestuft, soll ca. 4 Stunden dauern und umfasst 17 Flussüberquerungen. Die Bilder in der Touristeninformation sind atemberaubend. Schlammig soll es sein, aber das wird schon. Guten Mutes ziehen wir los, die ersten Meter sind teilweise mit Holzwegen ausgelegt, so könnte es weitergehen.
Tut es aber nicht, die Schuhe sind ordentlich voll Schlamm, nach der ersten Flussüberquerung sind die Schuhe wieder sauber und die Füße angenehm gekühlt.
Waren die ersten Stunden wirklich entspannt, so wird die Strecke zum Ende doch unwegsam. Teilweise muss man sich an Seilen steile Hänge hochziehen, der Weg ist kaum noch zu finden und man sinkt teilweise mehrere Zentimeter in den Schlamm.
Zum Schluss ist es geschafft, nach 5 Stunden sind wir im Auto und dann zurück an Bord. Den letzten Tag mit Leihwagen nutzen wir und füllen unsere Vorräte auf. Frisch getestet treten wir dann am Freitag, den 25.2. mittags die Reise nach Antigua an. 90sm liegen vor uns. Die Welle ist moderat und auch der Wind bleibt mit 5 Bft. Im angenehmen Bereich. Wir funken wie gefordert 6 Stunden vor unserer Ankunft die Antigua Port Authority an, die Anrufe bleiben aber unbeantwortet bis wir schließlich die Gastlandflagge wechseln und die Quarantäne Flagge setzen.
Wir wollen in der Freemans Bay vor Anker gehen. Diese liegt unmittelbar vor English Harbour. Die Bucht ist schon recht gut gefüllt. Und wir suchen ein freies Plätzchen. Nach nur 8 Versuchen an 2 Stellen sitzt der Anker um 09:30h endlich. Tom fährt zum Einklarieren in den Hafen, wird aber von „Customs and Immigration“ zunächst an den Port Health Officier verwiesen. Blöd ist nur dass der grad nicht da ist. Aber um 11:30 ist es dann soweit. Er will trotz Impfung und PCR-Test bei den Besatzungsmitgliedern Fieber messen, also zurück zum Boot und Hajo einsammeln, und zwar flott. Eigentlich verboten, weil nur der Skipper ohne Einklarieren von Bord darf – egal.
Nach erfolgreicher Fiebermessung erhalten wir unser Gesundheits-Zertifikat, Impfung und Test wurden verbal abgefragt, der Nachweis war aber entbehrlich. Damit nun zu Customs. So wie wir ankommen geht die Dame in Mittag, wir sollen in der halben Stunde aber schon mal die Unterlagen im PC ausfüllen. In 30 min. wäre sie zurück. Gegen 14:00 h ist dann endlich soweit, wir haben die Reisepässe gestempelt und sind nach knapp 4 Stunden und 90 U$ Gebühren in Antigua and Barbuda eingereist. Noch mal schnell nach dem Anker tauchen. Sitzt.
Bei der Einreise mussten wir unsere Alkohol Bordbestände angeben. Wir haben grob geschätzt, zählen zur Sicherheit noch mal nach. Überzähluges wird umgehend vernichtet. Dann plant Hajo das touristische Programm.
Einen Leihwagen können wir für Dienstag, den 1.3. organisieren. Wir werden berichten wie es mit dem Linksverkehr auf Antigua klappt.