1.02.2021 – 28.02.2021
Im Februar steht nicht viel an. Wetter technisch macht es aus unserer Sicht keinen Sinn vor Ende März / Mitte April zurück nach Madeira zu fahren, wir haben uns an die warmen Temperaturen gewöhnt. Für die verbleibenden Inseln reichen uns ca. 4 Wochen, d.h. vor Ende Februar werden wir Gran Canaria nicht verlassen. Der Plan nach Deutschland zu Fliegen haben wir verworfen, zu sehr zeigt die deutsche Regierung Ihre Inkompetenz im Krisenmanagement der Pandemie. Die Kanaren haben Ihre Covid-19 Regeln in einem Stufenplan auf eine DIN A4 Seite geschrieben. Auch hier kommt es zum Anstieg der Fallzahlen, die über den Stufenplan aber binnen weniger Wochen wieder eingefangen werden. Mit Erreichen der Stufe 3 auf Gran Canaria wurde die Präsenz der Ordnungsbehörden „gefühlt“ verdoppelt und alleine im Hafenbereich fährt die Polizei alle 20 min. Streife. Kontrolle hilft.

Isa, Eckhard, Hajo und Tom - 4 Personen. Treffen mit der Kehhrwieder steht nichts im Weg. Hajo’s, Isa’s und Eckhard’s Kochkünste sind gefordert – Tom ist die unparteiische Jury. Alles Lecker!


Aber Isa und Eckhard zieht es in den idyllischen Hafen „Puerto de Mogan“. Im Süden Gran Canarias scheint einfach immer die Sonne. So verlassen uns die beiden. An Isa’s Geburtstag werden wir aber in Mogan zusammen feiern. Wir warten in Las Palmas auf unseren PE-Kleber.

Tom hat schon die ganze Zeit mit einem E-Scooter geliebäugelt, eine MI Pro2 S kommt ins Haus, nein Boot. 25 km/h schnell und 45 km Reichweite. Hajo besteht auf einen Helm. Das Ding macht echt Spaß zu fahren. So geht es ab jetzt morgens schnell zum Bäcker.

Zu Isa’s Geburtstag, ich glaube sie wird 29, fahren wir nach Puerto de Mogan. Im Gepäck einen Schokokuchen und ein paar Leckereien. Mit Rosalie geht es dann zur anderen Hafenseite zum Abendessen.


Unser PE-Kleber aus Deutschland kommt pünktlich mit UPS und nachdem wir 16 EUR Zoll-Bearbeitungsgebühren entrichtet haben, steht der Finalisierung des Tanks nichts mehr im Weg. Die volle Kartusche passt mit der Kartuschenspritze nicht mehr in den Tank, so wird der Kleber mittels Gummihandschuh und Finger in die Ecken verteilt. Optisch sieht es sehr gut aus und nach 24 Stunden Trocknung geht der Tank wieder zurück in die Backskiste, 2tes Untergeschoss.


Nach 3 Stunden ist der Tank durch die Öffnung, an allen Kabeln und Schläuchen vorbei wieder an der vorgesehenen Position, die Anschlüsse haben Zeit bis morgen.

Gut, dass wir den Leihwagen nochmal verlängert haben, während wir alles wieder anschließen, geht es noch 2 mal zum Baumarkt um Teile zu ersetzen, die Tom’s unbändiger Kraft nicht standgehalten haben. Nach fest kommt ab. Aber es ist geschafft. So langsam wollen wir auch weiter. Unser Plan steht, wir werden zunächst in den Norden Teneriffas fahren. Als Stadtkinder fällt unsere Wahl auf die Marina Santa Cruz, 5 min Fußweg von der Altstadt entfernt. Am Dienstag, den 22.02.2021 geht es morgens um 7:00h los. Zunächst geht es 2 Stunden Richtung Norden, gegen den Wind und unter Motor. Um 9:30 erreichen wir die Nordspitze Gran Canaria und setzen das Groß mit Bullenstander, noch ist der Wind etwas zu schwach und die Welle zu groß. Um 11:00h ist der Wind stabil und der Motor wird abgestellt. Dafür die Genua gesetzt. Bei moderater Welle und 3-4 Bft segeln wir mit 5-6 kn in Richtung Teneriffa. Die Fähren verbinden Gran Canaria und Teneriffa in nur 1h 40min, wir brauchen fast 10h und erreichen Santa Cruz gegen 17:00h.


Der Hafen liegt wirklich zentral. Zentral heißt aber auch, dass morgens um 6:00h die ersten Lautsprecheransagen der Fähren die Nacht kurz unterbrechen. Uns macht es nicht viel, da wir eher Frühaufsteher sind. Nach der ersten Nacht geht es über die Fußgängerbrücke direkt ins Herz von Santa Cruz de Teneriffe. Opernhaus, Festung, Markthalle und kleine Gassen mit tollen Restaurants lassen die Erinnerungen hochkommen, als wir vor 9 Jahren mit dem Kreuzfahrtschiff von Südamerika nach Teneriffa gekommen sind.





Direkt gegenüber unserem Liegeplatz gibt es einen Autoverleih. Dieses Mal bekommen wir eine rote Knutschkugel, einen Fiat Cinquecento. Donnerstag, den 24.02. geht es zunächst in Richtung Puerto de la Cruz. Der Weg dorthin führt uns über den Mirador de Humboldt und nach La Orotava.




In Puerto de la Cruz bekommen wir den ersten Schauer ab, eigentlich sollte der Regen höher im Norden abregnen, aber das Wetter macht ja bekanntlich was es will. Puerto de la Cruz ist eine Touristenhochburg und neben Spanisch und Englisch ist auch fast alles in Deutsch ausgeschildert. Ein Bäcker hat sogar Mettbrötchen in der Auslage. Der alte Hafen beeindruckt uns besonders, die kleine Einfahrt ist flankiert von scharfkantigen Felsen und im Hafen steht ein gehöriger Schwell. Kaum vorstellbar, dass in der Vergangenheit hier hölzerne Fischerboote gelegen haben. Einen kleinen Moment denken wir, wir seien in Travemünde.




Bei unserem nächsten Stopp in Icod de los Vinos schüttet es aus Eimern und wir beschließen in den Süden zu fahren. Wir enden in Las Galettas. Hier liegt die Kehhrwieder, die mit uns nach Teneriffa gesegelt ist, wir von Las Palmas nach Santa Cruz, die Kehhrwieder von Puerto de Mogan nach Las Galettas. Nettes kleines Städtchen, vielleicht ein Zwischenstopp auf dem Weg nach La Gomera.

Für Freitag, den 26.02 hatten wir Karten für die Teide Seilbahn reserviert, morgens erhalten wir die E-Mail, dass der Betrieb wetterbedingt ausfällt. Isa und Eckhard bleiben aber über Nacht in Santa Cruz, wir verabreden uns zu einigen leckeren Drinks und gehen gemeinsam in eine Tapas Bar. Ein schöner Abend.

Auch am Samstag fällt der Betrieb der Seilbahn ins Wasser oder besser in die Sturmböen. Wir entscheiden uns, unsere abgebrochene Tour von Donnerstag fortzusetzen, fangen aber im Süden in Adeje an und arbeiten uns dann bis Icod vor. Adeje ist eine Kleinstadt mit knapp 50.000 Einwohnern, wir beschränken uns aber auf die Altstadt.

Sodann geht es über Puerto de Santiago nach Los Gigantes. Der Hafen von Santigo ist ähnlich herausfordernd wie der in Puerto de la Cruz. Die Steilküsten von Los Gigantes verschlagen uns den Atem.


Von Los Gigantes fahren wir weiter nach Masca, einem kleinen Bergdorf mit 100 Einwohnern. Von hier aus kann man durch die Schlucht von Masca bis zum Meer wandern. Bei geführten Touren geht es dann mit dem Boot zurück. Wir genießen einfach die Aussicht.



Der Hügel in El Palmer ist vulkanischen Ursprungs, die tiefen Einschnitte sind aber Menschen gemacht, hier wurde vor 30 Jahren abgebaggert. Es gibt auch andere Geschichten, die von Einstürzen erzählen. Nicht genaues, weiß man nicht.

Das Bergfahren ist anstrengend und so nehmen wir für heute unser letztes Ziel in Angriff, ein weiteres Mal Icod de los Vinos. Hier steht ein alter Drachenbaum, der Drago Melinario. Früher vermutete man sein Alter auf 3000 Jahre, nach neuesten Schätzung sollen es nur 400 sein. Uns gefällt auch der alte Stadtkern.

Zurück auf dem Boot beginnt Hajo mit dem Abendessen. Neben dem Markt in Santa Cruz haben wir einen Messerschleifer gefunden und unsere Küchenmesser schärfen lassen. Hajo testet die Schärfe und schneidet sich in den Fingernagel und erleidet einen kleinen Schock. Nach kurzer Zeit kehrt aber die Farbe ins Gesicht und der Schalk in den Nacken zurück. Zunächst.

Die Nacht wird unruhig, Hajo verbringt sie fast ausnahmslos auf der Toilette, Montezumas Rache. Nachdem wir den gleichen Bericht von Eckhard bekommen haben, lässt sich der Übeltäter schnell eingrenzen. Bei unserem Tapas Abend gab es eine Tortilla, die, wäre es Fleisch gewesen, als englisch zu bezeichnen wäre. Isa und Tom haben nur ein kleines Stück probiert und kommen ohne Beschwerden davon. Eckhard und Hajo werden fast 7 Tage und Nächte damit kämpfen, eine Salmonellenvergiftung. Unser Februar endet als Lazarettschiff. Aufgrund des hohen Flüssigkeitsverlustes bereitet Tom sich darauf vor eine Infusion zu legen. Aber die Geschichte gehört schon in den März.